Bin ich ein Sünder?

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Alle Menschen haben gesündigt und werden vor dem gerechten Richter stehen. Was wird Er sagen? Wo werden wir nach unserem Tod sein? Wie lautet das Urteil? Als ein Mensch voller Schuld gibt es für mich nur einen Weg – die ewige Verdammnis! Denn welcher Richter würde gerecht genannt werden, wenn er Verbrecher einfach gehen lassen würde? Wir müssen mit unserem Herzen und mit unserem Verstand wirklich begreifen und verstehen, dass wir mit unserer „sündigen Natur“ vor Gott nicht bestehen werden. Was genau ist also Sünde? Und wie kann ich sie bei mir selbst erkennen?

Wenn ich einen Schmerz in der Brust verspüre, weiß ich erst einmal nicht, wo der Ursprung dieser Schmerzen liegt. Ich mache mich also auf und suche einen Arzt, der sich das genauer anschaut. Nach einem kurzen Gespräch lässt mich dieser röntgen und ein MRT durchlaufen. Es vergeht eine kurze Wartezeit und ich werde in das Besprechungszimmer gerufen und sehe schon den besorgten Blick meines Arztes. „Ich habe keine guten Nachrichten für Sie…“ sagt er mit einem ernsten Gesicht. „Sie haben einen bösartigen Tumor in der Brust“.

So eine Nachricht würde uns wie ein Schlag treffen. Doch anhand von diesem Beispiel können wir die Sache mit der Sünde besser verstehen. Genau wie dieser Tumor lebt und wächst die Sünde in uns. Wir leben damit, doch sie wird unseren Tod bedeuten. Lange wissen wir nichts von den Folgen, doch wenn der Arzt seine Gerätschaften benutzt, um unsere Krankheit aufzudecken, wird uns bewusst, woher die Symptome kamen. Wir wissen jetzt, dass wir sterben müssen. Doch erst mit der Diagnose sind wir wirklich handlungsfähig. In diesem Fall wird es vielleicht nur wenig Möglichkeiten geben, die Krankheit zu besiegen, und falls man es doch schafft, wartet der Tod trotzdem auf uns.

Gott hat uns auch ein Diagnosetool gegeben, um unsere Krankheit, die Sünde, aufzudecken und zu ERKENNEN. Denn diese Erkenntnis ist notwendig, um handlungsfähig zu werden und etwas dagegen zu tun.

In Römer 3:20 lesen wir:

„Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“

Das Gesetz ist also Gottes Hilfe für uns, um unsere Sünde zu diagnostizieren.

Wenn wir von dem Gesetz sprechen, dann meinen wir die Zehn Gebote, die Gott Seinem Volk Israel durch Mose gegeben hat. Das sind moralische Gebote, die bis heute in vielen Staaten dieser Erde im Grundgesetz verankert sind. Es sind Gebote wie: „Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht lügen“ usw.

Diese Gebote wirken wie ein moralischer Kompass für uns. Wir wissen bereits, dass niemand moralisch perfekt, also gut ist, außer Gott allein. Doch durch diese Gebote gibt Er uns eine Richtung vor, wie wir die gute Moral behalten.

Viele, viele Jahre lang hatte das Volk Gottes diese Gebote gebrochen und konnte aus diesen „Gesetzeswerken“ nicht gerecht werden. Man verstrickte sich in den Sünden und Gott schuf Wege, um durch verschiedene Tieropfer diese Sünden zu sühnen und sie zu bedecken. All das half nicht dabei, die Sünde zu besiegen, denn der Mensch blieb in seiner alten Natur der Sünde. Doch als die Zeit erfüllt war, kam Jesus, der lebendige Sohn Gottes auf diese Erde. Er unterwies die Menschen in den Geboten Gottes, jedoch brachte Er diese Gebote auf eine innere und tiefere Ebene – auf die Ebene des Herzens.

So sagte er in Seiner Predigt in Matthäus 5:21-22:

„Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten! Wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! was bedeutet, Du Nichtsnutz! der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.“

Jesus brachte das Gebot von der Oberfläche auf den Grund des Herzens und vertiefte das moralische Gebot Gottes.

In den Versen 27-28 lesen wir:

„Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen! Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat IN SEINEM HERZEN schon Ehebruch mit ihr begangen.“

Jesus zeigte auf, dass es nicht reicht, die Gesetze an der Oberfläche strikt nach Religion zu erfüllen, das wird uns nicht gerecht machen. Durch das Vertiefen der Gebote wird uns klar, dass wir alle schon unzählige Male gesündigt haben. Uns wird klar, dass wir die Lügen in unserem Leben gar nicht mehr zählen können.

„Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“
Römer 3:20

Wir haben also durch Gottes Diagnosetool erkannt, dass wir tatsächlich Sünde haben und wir anhand dieser Sünde gerecht gerichtet werden.

Was hat Gott getan, um uns von dieser Krankheit zu befreien? Was können wir noch tun, um nicht verurteilt zu werden? Lass uns in einem nächsten Beitrag näher darauf eingehen!

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