Die Bibel spricht klar davon, dass in der letzten Zeit verschiedene Lehren zunehmen werden. Es sind Lehren, die dämonischen Ursprungs sind und den Menschen nicht mit Wahrheit durchdringen, sondern ihrem eigenen Sinn nach ausgerichtet sind – das, wonach ihnen die Ohren jucken.
Das große Problem liegt aber nicht darin, dass es immer mehr Irrlehren gibt, sondern dass die Urteilsfähigkeit der Christen abnimmt und der Mangel an Erkenntnis zunimmt.
In unserer heutigen Zeit wird dadurch mit dem Wort „Irrlehrer“ wild um sich geworfen und Wahrheit als Irrtum bezeichnet, um die eigene Unkenntnis zu rechtfertigen.
Auf der anderen Seite wird alles leichtgläubig angenommen – schnell wird man von jedem Wind der Lehre hin- und hergeworfen.
Deshalb sollen dir diese 4 Kennzeichen von Irrlehrern dabei helfen, die Dinge zu prüfen:
1. Irrlehrer fälschen in der Regel das Wort Gottes.
Man lässt Teile weg oder fügt etwas aus eigener Ansicht hinzu und verfälscht somit das gesamte, einheitliche Bild der biblischen Lehre. Das führt auf Irrwege. Zweitrangige Wahrheiten werden in den Vordergrund und über alles andere gestellt, während die zentralen Grundwahrheiten der Heiligen Schrift teilweise verschwiegen oder in den Hintergrund gerückt werden.
Dazu kommt, dass durch diese Methode Sünden abgeschwächt werden, weil das Wort vom Kreuz nicht mehr die zentrale Rolle spielt. Jesus tritt immer mehr in den Hintergrund und die eigene Lehre oder der Lehrer selbst sticht hervor. Unser Fokus liegt hauptsächlich auf dem Wort vom Kreuz, weil dieses Wort uns eine Gotteskraft ist und wir uns auf diese Kraft stützen.
Paulus sagt in 1. Korinther 2:2-5:
„Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern bei euch. Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.“
2. Irrlehrer bringen meistens etwas, was über das Wort Gottes hinausgeht.
So haben viele ihre Lehre auf persönliche Träume und Visionen gebaut. Manchmal berufen sie sich auch auf bestimmte Personen, die durch persönliche Offenbarungen Wahrheiten vermittelt bekommen haben, die jetzt auf die Ebene der Bibel oder sogar darüber gestellt wurden. In christlichen Kreisen geschieht dies auch in Form von empfangenen Prophezeiungen, die nicht in Einklang mit dem Wort Gottes zu bringen sind. Die Nutzung dieses übernatürlichen geistlichen Instrumentes ist notwendig, um die falsch eingeschlagene Richtung „übernatürlich“ zu untermauern, weil es von Seiten der Bibel dafür keine Untermauerung gibt. Das Wort Gottes ist die einzige Richtschnur, die wir haben, und nur aus ihrem Inhalt leben wir den Glauben gesund aus und können solchen Wirkungen entgegentreten.
3. Irrlehrer verteidigen ihre Lehren und Lehrer in der Regel mit großer Leidenschaft und Gereiztheit.
Werden sie auf der Ebene von biblischen Wahrheiten konfrontiert, wird das nur sehr schwer angenommen. Das Resultat ist eine lieblose Art und Weise, wie man mit anderen Gläubigen umgeht. Die eigene Lehre wird als die alleinrichtige dargestellt, alles andere wird radikal und ohne Überlegung verworfen. Menschen, die anderer Meinung sind als sie, wird das Heil abgesprochen. Die eigene Erkenntnis wird über alles gestellt und der Fokus liegt auf ihr, statt auf der Herzenseinstellung oder der Gesinnung. Es geht nur noch um den Verstand und nicht mehr um das Herz oder das Gewissen der Menschen.
4. Irrlehrer schaffen Spaltungen unter Gläubigen.
Sie suchen immer die Schafe für sich selbst, statt sie zum Werk Christi zuzurüsten. Sie wollen die Wolle des Schafes, aber nicht ihr Wohl. Gott und Sein Wort trennt nur die Gemeinde von der Welt, während Irrlehrer die Menschen innerhalb der Gemeinde trennen. Das ist immer teuflisch und kein Werk des Heiligen Geistes. Menschen, die wiedergeboren und vom Geist geleitet sind, halten die innere und äußere Verbindung mit allen Kindern Gottes unter allen Umständen aufrecht, selbst wenn sie in manchen Fragen der Schrift und vielleicht auch der äußeren Gemeindeordnung anders denken und anders geführt sind.
Ein Zitat:
„In den Hauptwahrheiten Einheit, in den Nebensachen Freiheit, über allem aber die Liebe.“
Zum Abschlusse zwölf Merkmale falscher Lehren, welche als Orientierung dienen können:
- Die (vollständige oder teilweise) Leugnung der Gottheit Jesu Christi.
Die Behauptung, dass Jesus Christus Gott „wurde“ und nicht immer Gott war.
(Kol. 2:9; 1. Joh. 5:20; Phil. 2:5-6; Joh. 1:1/14; Kol. 1:17; Joh. 17:5; 8:58)
- Die Leugnung der sühnenden Wirkung des Todes von Jesus Christus.
(1. Tim. 2:5-6; 1. Joh. 2:1-2; 4:9-10)
- Die Leugnung der völligen Verderbtheit des Menschen.
(Röm. 3:9-19; Jer. 17:9)
- Eine Heilslehre, die die Gnade Gottes (ganz oder teilweise) ausschließt und dem Menschen eine Teilhabe am Sühnetod zuschreibt, d.h. dass durch Werke Errettung ganz oder teilweise verdient werden kann.
(Eph. 2:8-9; Röm. 3:20; 11:6)
- Nichtanerkennung der absoluten Autorität der Schrift.
Persönliche Offenbarung wird mit der Bibel gleichgesetzt oder über sie gestellt.
(Mt. 15:6; Gal. 1:9; 5. Mose 4:1; Spr. 30:5-6; Off. 22:18-19)
- Separate Lehren, die der Bibel widersprechen.
Missachtung der Grundsätze der biblischen Darstellung (Vernachlässigung von Kontext, Zeit oder Umständen; Auslassen von Teilen der Schrift).
(2. Petr. 3:16; Hebr. 1:1-2)
- Die Leugnung der Auferstehung von Jesus Christus und der Gläubigen.
(1. Kor. 15:20-23)
- Die Leugnung der ewigen Qualen.
(Mt. 25:41; 2. Thess. 1:9; Off. 14:11)
- Die Vorhersage von Ereignissen mit einem festen Datum für das Ende der Welt.
(Mt. 24:36; Apg. 1:7)
- Spezifische Lehren über Ehe und Eheschließung, Ernährung, Medizin, Haltung gegenüber Autoritäten.
(1. Tim. 4:1-3; Röm. 13:1-7; Tit. 3:1)
- Anspruch auf ausschließlichen Besitz der Wahrheit.
Ein Teil des göttlichen Lohns ist den Anhängern einer Bewegung vorbehalten. Erlösung gibt es nur durch diese Bewegung.
(1. Kor. 1:11-13)
- Der Gründer einer Bewegung behauptet, Christus oder sein Stellvertreter zu sein.
(Mt. 24:4-5/23-28)