Sicherlich kommt dir folgende Aussage von Jesus bekannt vor: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“
Heute gehen wir dieser Aussage auf den Grund. Wir beschäftigen uns mit den Themen Selbstverleugnung, Leben nach dem Fleisch vs. nach dem Geist und warum der Weg der Hingabe an Jesus der einzig gesunde Weg für den Menschen ist, insbesondere für einen Christen.
Auch, wenn Selbstverleugnung schmerzhaft ist, wirst du überrascht sein, dass es in Wirklichkeit kein Verlust von Freude, sondern ein echter Gewinn ist. Was du verlierst ist, eine Blockade, die dir im Weg steht. Im Weg zum Leben in echter Fülle und deinem wahren Ich, zu dem du bestimmt worden bist.
Auf diesen Bibelstellen wird der heutige Beitrag aufgebaut:
Johannes 12:24-26 (Fokus Vers 26):
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn mein Vater ehren.“
Lukas 9:23-25:
„Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten. Denn was hilft es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder schädigt?“
Die Frage, die ich dir heute stellen möchte ist: Warum verlangt Jesus von uns, dass wir uns selbst verleugnen sollen?
Ich nehme die Antwort direkt vorweg und wir schauen uns diesem Beitrag dann genau an, wie ich meine Antwort begründe.
Also… die Antwort ist: Grund für Selbstverleugnung: Das Fleisch welches in uns wohnt, das nicht den Willen Gott tun will.
Ich sag`s mal ganz direkt: Die Wünsche und das Verlangen des Fleisches bringen im wahrsten Sinne des Wortes Krankheit und Tod in unser Leben – warum dies so ist, darauf gehe ich später noch im Detail ein. Außerdem will das Fleisch Selbstverwirklichung, Selbstverherrlichung und einfach sich selbst im Fokus.
Das Fleisch/ Ego wird NIEMALS BEREIT SEIN, den Herrschaftsthron des Herzens mit Jesus zu teilen oder gar an Ihn abzugeben (s. Galater 5:17). ES WILL REGIEREN und es will unbedingt seinen Willen durchsetzen. Das größte Problem dabei ist, dass es sehr hartnäckig ist und nicht lockerlassen will. Es ist aggressiv. Es ist fordernd und ungeduldig. Außerdem will es, was es eben will, und zwar sofort. Unverhandelbar!
Also… und gerade, weil mit dem Fleisch nicht zu verhandeln ist, das unbedingt die Alleinherrschaft will, ist es äußerst gefährlich mit dem Fleisch zu „spielen“. Denn um an sein Ziel zu kommen, wendet es Taktik und Strategie an. Es kommt mit kleinen und vermeintlich harmlosen Forderungen, bzw. stellt es diese Forderungen nur als „Angebot“ dar, macht dieses Angebot aber sehr verlockend. Wir kennen alle den Moment, wenn ein Kompromiss anklopft. Eine kleine Sache, die Gott nicht die Ehre gibt, aber auch nicht unbedingt eine direkte Sünde ist.
Ich geb´ dir ein Beispiel: Sagen wir, du hattest eigentlich vor, dir heute Abend viel Zeit für Gott zu nehmen. Bibel lesen, eine tiefe Anbetungszeit, oder du wolltest vielleicht in den Gottesdienst. Dann ist es schon Spätnachmittag und plötzlich kommt dir Gedanke „Hmm… ich habe heute Abend viel Zeit. Ich hatte schon echt lange keinen gemütlichen Filmeabend. Da kam doch dieser neue Netflix Film raus, der Trailer ist schon sehr nice.“ Und auf einmal fühlst du’s sehr, diesen Film anzuschauen. Dann fängt der innerliche Kampf an: Du hattest dir fest vorgenommen, den Abend heute mit Jesus zu verbringen. Du weißt, dass deine Seele diese Zeit in Gottes Gegenwart dringend braucht. Aber irgendwie fühlst du’s jetzt viel mehr, diesen Film anzuschauen; gute Snacks, ne heiße Schokolade dazu, einfach entspannen. Die Woche war ja auch super anstrengend… Der innerliche Kampf nimmt seinen Lauf. Am Ende entscheidest du dich für den Filmeabend und beschließt, das „Date mit Jesus“ auf den nächsten Tag oder so zu verschieben. Klar, es ist vielleicht nicht Sünde in dem Sinne, einen Filmeabend zu machen, bzw. diesen Film anzuschauen. Aber du stellst in dem Moment ganz klar dich selbst und deine fleischlichen Begierden über Jesus. Du entscheidest dich für das, was du fühlst, nicht für das, von dem du weißt, dass es jetzt das `Richtige` wäre. Stell dir auch mal vor, wie traurig Jesus ist, wenn du dich für den Filmeabend, anstatt für einen Abend in Seiner Gegenwart entscheidest. Denn Er freut sich immer, wenn du dir für Ihn Zeit nimmst. Er sehnt sich IMMER nach dir und liebt es, Zeit mit dir zu verbringen.
Außerdem kannst du dir die Frage sicherlich selbst beantworten, ob du für die Ewigkeit/ für Gottes Sache lebst, wenn du regelmäßig solche Entscheidungen triffst. Mir ist klar: Alles hat seine Zeit. Und es geht mir wie gesagt, nicht darum, dich generell als schlechten, gar sündigen Menschen darzustellen. Aber ich denke, es gibt eine Bibelstelle, welche die Message, die ich dir versuch zu vermitteln, perfekt auf den Punkt bringt. Wir lesen in Römer 12. Dies ist übrigens das Kapitel im Römerbrief, welches uns zeigt, wie wir das Leben in Hingabe an Gott praktisch leben können. Römer 12:11:
„Im Eifer lasst nicht nach, seid brennend im Geist, dient dem Herrn.“
Schau mal, wenn man dem Fleisch seine Forderungen gewährt, dann wird es dadurch gestärkt. Außerdem hat es auch die Eigenschaft, uns geistlich blind zu machen. Blind dafür, wie sehr es uns bereits beeinflusst und uns dazu gebracht hat, seinem Willen nachzugeben. Dies führt uns auf den „Weg des Fleisches.“ Man kann ihn auch Weg des Eigenwillens nennen. Und einmal auf diesem Weg, haben wir Tendenz auf dem Weg zu bleiben. Denn das Fleisch wird uns in unserer Blindheit immer weiter und tiefer in seinen Willen ziehen, und wir werden folgen. Doch wem sollten wir denn als Christen folgen?
Du weißt es sicherlich schon. Es ist JESUS, dem wir folgen sollen. Denn wir sind ja Seine Nachfolger… oder? Sind wir denn wirklich Seine Nachfolger oder nennen wir uns nur so?
Ein Nachfolger Jesu hört auf Jesus Stimme.
Er sagt in Lukas 9:23: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“
Und in Johannes 9:26a sagt Er: „Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein.“
Im zweiten Teil des Verses folgt die Belohnung des Nachfolgens und Dienens: „und wenn jemand mir dient, so wird ihn mein Vater ehren.“
Jesus drückt sich hier klar und deutlich aus: Wenn du mir dienen willst, dann musst du mir nachfolgen. Und wenn du mir nachfolgen willst, dann musst du dich selbst verleugnen und jeden Tag bereit sein, auch Opfer zu bringen, sowie den Preis zu bezahlen, den es kostet.
Denn die Wahrheit ist: Auch Jesus ist nicht bereit, den Platz deines Herzensthrons mit dir zu teilen. Denn Er weiß genau, dass das nicht funktioniert, da dein und Sein Wille nicht kompatibel sind. Wenn in einem Leitungsteam zwei verschiedene Vorstellungen herrschen „der eine will das, der andere will aber das Gegenteil“, was glaubst du, wie erfolgreich wird diese Leiterschaft oder das geleitete Team sein? Werden sie Erfolg haben? Werden sie vorankommen? Werden sie Ziele erreichen? Werden sie gemeinsam Hindernisse überwinden können? Die Antwort auf alle Fragen ist ganz klar: NEIN!
Wenn wir das so hören, dann ergibt das auf jeden Fall Sinn, oder?
Das Problem ist, dass wir nicht verstehen und einsehen wollen, dass unser Fleisch nicht mit Jesus Willen übereinstimmt. Der Grund ist, dass sie beide eine komplett unterschiedliche Natur haben. Wir denken: „Ja, ich will Gott dienen, aber nach meinen Bedingungen. Ich bin bereit, Menschen zu helfen, solange es nicht allzu unbequem ist. Ich bin bereit, Gott anzubeten, Sein Wort zu lesen.“
Doch wir tun uns dabei oft schwer, dem Gelesenen Folge zu leisten. Es widerstrebt unserer fleischlichen Natur. Da wir es aber in unserer Natur in uns haben, unbedingt unseren Willen bekommen zu wollen, fällt es uns so schwer, diesen Willen zu `verleugnen`. Weil da dieses starke Verlange, dieses starke innerliche Ziehen ist.
Daher braucht es dringend diesen Schritt der SELBSTVERLEUGNUNG. Damit geben wir (Achtung – hier kommt ein Themenshift) unserer neuen Natur Raum. Denn als wir Christus angenommen haben, sind wir eine neue Schöpfung geworden, weil Er unseren Geist lebendig gemacht hat, der vorher aufgrund der Kraft/ Herrschaft der Sünde tot war (s. 2. Korinther 5:17). Vorher gab es nur unser Fleisch. Es war unsere `Hauptnatur`. Aber nun ist unser Geist die Hauptnatur. Und die Wahrheit ist, dass dieser Geist EINS ist mit dem Heiligen Geist. Unser Geist ist mit Geist Gottes ´versiegelt` (s. Epheser 1:13). Durch Selbstverleugnung sagen wir Nein zum Fleisch und seinen Wünschen und wir sagen Ja zu Gottes Geist und Willen, Seinen Wünschen, Seinen Anliegen.
Tatsache ist, dass das Fleisch TOD und Krankheit bringt – und dass es uns zerstören will. Denn seine „Früchte“ sind folgende: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage, Völlerei (s. Galater 5:19-21 + Philipper 3:19). Kann aus diesem Verhalten etwas Gutes entstehen?
Insbesondere in den Sprüchen lesen wir außerdem sehr viel über Faulheit. Ein Beispiel-
Sprüche 6:9-11:
„Wie lange liegst du, Fauler! Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Ja, schlafe noch ein wenig, schlummre ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, dass du schläfst, so wird dich die Armut übereilen wie ein Räuber und der Mangel wie ein gewappneter Mann.“
Wir haben hier ein klassisches Beispiel für die zerstörerische Kraft der fleischlichen Begierden. Ganz ehrlich, wir kennen das ALLE: Zeiten, in denen wir uns lustlos fühlen und dann den ganzen Tag nur rumsitzen, am Handy sind, Serien schauen, … einfach unsere Zeit verschwenden. Dabei gönnen wir uns lauter ungesunde Snacks: Chips, Eis, Cola, … eine weitere sehr schädigende Begierde, die viele Menschen langfristig krank macht: Völlerei- die zu Übergewicht führt. Übergewicht und ungesunde Ernährung führen bspw. zu Mangelerscheinungen, Herzkrankheiten, Diabetes, die Liste könnte an der Stelle sehr lang werden. Unbehandelt führen diese Krankheiten tatsächlich zum Tod.
Bei außerehelichem Geschlechtsverkehr, vor allem One Night Stands, stellen ein viel höheres Risiko dar für verschiedene Geschlechtskrankheiten. Natürlich auch für ungewollte Schwangerschaften, die nicht selten mit dem Mord eines unschuldigen Kindes enden. Triebe, die zu Vergewaltigung führen oder auch zu ausgeübter Pädophilie – die traumatischen Folgen der betroffenen Kinder, den Opfern dieser Triebe – sind in Worten nicht mal zu fassen.
Neid zerstört viele Beziehungen – Freundschaften, Familien, Ehen. Ehebruch zerbricht die Herzen derer, die betrogen werden, zerstört ganze Familien, welche vorher gesund und glücklich waren.
Selbstsucht ist eine extrem hässliche Eigenschaft. Ganz ehrlich, niemand mag selbstsüchtige Menschen – obwohl wir damit alle stückweit zu kämpfen haben. Da das Fleisch eben stark Ich-bezogen ist. Aber bei manchen ist es extrem.
Ganz ehrlich, ich könnte jetzt noch lange weitermachen. Aber ich denke, du weißt genau, was ich meine. Ich bin sicher, du kennst noch mehr Beispiele aus deinem eigenen Umfeld.
Aber ja… all das sind Auswirkungen dessen, wenn wir den Wünschen und Verlangen unseres Fleisches nachgeben. Und es fängt immer ganz klein und vermeintlich harmlos an.
Während der Geist – wenn wir ihm gehorsam sind und uns von ihm leiten lassen – LEBEN und folgende „Früchte“ hervorbringt: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung (s. Galater 5:22). Ich denke nicht, dass ich ausführlich beschreiben muss, welche positiven Folgen das praktische Ausüben dieser Eigenschaften hat.
Geschädigte, bzw. traumatisierte Menschen werden durch sie geheilt. Sie finden ins Leben zurück. Menschen können aufblühen, können sich auf ihre Mitmenschen, die sich so verhalten, verlassen, ihnen vertrauen. Gemeinschaft voll und ganz genießen. Gesunde Ehen, gesunde Familien, gesunde Freundschaften, gesunde Teams auf der Arbeit wären die Folgen, um nur ein paar zu nennen.
Nun frage dich mal bitte folgendes. Wenn du eine übernatürliche ´Persönlichkeit` nennen müsstest, die den Willen und die Eigenschaften des Fleisches widerspiegelt, welche Person wäre das?
Für mich ist das eindeutig: Der TEUFEL!
Und an welche übernatürliche ´Persönlichkeit` erinnern dich die Charaktereigenschaften des Geistes? Ganz klar: JESUS.
Erkennst du nun, warum Jesus verlangt, dass du dich selbst verleugnen sollst, wenn du IHM NACHFOLGEN willst? Wenn du es nicht tust, dann bringst du die Ziele Seines größten Feindes voran. Ob du das willst und dir das bewusst ist, oder nicht. Es ist eine Tatsache!
Die Lösung ist schwer, aber simpel: Verleugne dich selbst, lass dich von deiner neuen Natur dem Geist leiten und lasse so das Fleisch hinter dir, dem du NICHT GEHORSAM SEIN MUSST.
Und dann komm und folge Jesus nach. Diene Ihm, sei dort, wo er ist, und erlebe dann auch, wie der Vater im Himmel dich ehrt.
Vergiss nicht – du bist ein geliebtes und gesegnetes Kind Gottes. Und dein Vater im Himmel hat immer das Allerbeste für dich!!