In diesem Beitrag beschäftigen wir uns damit, was Segen in seinem Ursprung bedeutet, wie wir Segen empfangen können und wie wir selbst ein Segen sein können.
Am Ende beten wir praktisch dafür.
- Mose 6:24-26
„Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und gebe dir Frieden.“
Dies ist der wahrscheinlich bekannteste Segensspruch der Bibel.
Eine konkrete Definition von dem Wort Segen gibt es in der Bibel nicht. Doch aus dem Zusammenhang und Kontext, wo das Wort erwähnt wird, ist erkennbar, was Segen bedeutet.
Segen ist: heilschaffende Kraft göttlichen Ursprungs, und wird durch Aussprechen freigesetzt. Heil drückt Begnadigung, Frieden, Erfolg, Ganzheit, Gesundheit und Erlösung aus. Zu segnen bedeutet: über jemanden, bzw. in das Leben eines Menschen Gutes und Wohlwollen Gottes zusprechen.
Wenn Gott jemanden segnet, dann spricht Er Gutes in die Realität des Lebens von dem Menschen/ dem Volk/ dem Geschöpf. Entweder allgemein – Heil in alle Bereiche des Lebens- oder spezifisch. Eine spezifische Segnung wäre körperliche Gesundheit oder Fruchtbarkeit.
Schauen wir uns den Ursprung an.
Als Gott die Erde schuf, sprach Er: „Es werde Licht“ und es wurde Licht. Genauso war es mit allen anderen Elementen, die Gott geschaffen hat: Lichter am Himmel, Pflanzen, Tiere, Menschen. In der Bibel kommt das erste Mal das Wort Segen genau dort vor. Ganz am Anfang, in der Schöpfungsgeschichte. Nachdem Gott die Vögel und die Meerestiere geschaffen hatte, lesen wir in 1. Mose 1:22:
„Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden.“
Gott sprach eine konkrete Segnung in das Leben seiner Geschöpfe: Fruchtbarkeit und Vermehrung. Diese Segnung spricht Er in 1. Mose 1:28 auch den Menschen zu.
Bei Gottes Segen geht es um das Gedeihen und die Vermehrung des Lebens. Wir sehen, dass Gott Seine Fähigkeit teilt, Leben zu spenden und Er lädt sie ein, sich mit ihm an der Ausbreitung des Segens in der gesamten Schöpfung zu beteiligen.
Dadurch, dass Gott Fruchtbarkeit und Vermehrung in das Leben Seiner Geschöpfe hineinsprach, wurde diese Segnung auch Realität in ihrem Leben.
Das Gegenteil von Segen ist Fluch. Um Segen vollständig zu verstehen, muss man auch verstehen, was Fluch ist.
Sowohl Flüche, als auch Segnungen werden sichtbar durch Dinge und Umstände, die uns Geschöpfen Gottes in der sichtbaren Realität widerfahren.
Flüche sind Dinge, die Schaden verursachen. Sie sind von Negativität gekennzeichnet. Fluchauswirkungen sind für Gottes Geschöpfe immer schlecht.
Segnungen wiederum sind Dinge, die den Geschöpfen Gottes guttun und ihnen helfen. Sie sind von Positivität geprägt. Segnungsauswirkungen sind für Gottes Geschöpfe immer gut.
Beispiele für Flüche: bestimmte Krankheiten, die generationsübergreifend wiederholt vorkommen; dass einem viele Unfälle passieren, ggf. dabei auch Verletzungen –> Unglück passiert einem Menschen
Beispiele für Segnungen: Fruchtbarkeit (Kinder bekommen zu können); ausreichend oder viel an Materialien und Nahrung zu haben, sodass der Mensch keinen Mangel haben muss; oder auch Unterstützung und Hilfe von Mitmenschen zu bekommen.
Alles, was Segen ist, ist lebensfördernd. Gesundheit, Harmonie, Erfolg, Frieden, Wohlwollen Gottes. Alles, was Fluch ist, ist lebenszerstörend. Krankheit, Streit, Misserfolg, Tod; wenn Gott sich von dir abwendet und dir Seinen Segen entzieht.
Grundsätzlich spricht Gott Leben zu. Wenn Fluch ausgesprochen wird, dann wird der Segen entzogen. So wie Dunkelheit das Fehlen von Licht und Kälte das Fehlen von Wärme darstellt.
Gott ist gut. Denn wenn Er nicht gut wäre, dann würde Er nicht Gutes in unser Leben bringen. In Jakobus 1:17 lesen wir:
„Jede gute Gabe und jede vollkommene Gabe kommt von oben herab, vom Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.“
Gott ist und bleibt gut! Er ist und bleibt licht- und lebensspendend. Er verändert sich nicht. Wie kann es also sein, dass Gott manchmal auch verflucht?
In 5. Mose 28 sehen wir eine Reihe Segnungen, die Gott verspricht, wenn die Israeliten Seine Gebote befolgen, aber auch viele Flüche, wenn man Seine Gebote nicht befolgt.
Wenn man Gottes Gebote nicht befolgt, übt man Sünde aus. Und Sünde bringt Fluch mit sich. Also ist Gott nicht der Ursprung von Fluch, sondern Sünde, die dann Fluch auslöst.
Auch dies finden wir an der Stelle, wo Fluch das erste Mal in der Bibel erwähnt wird. Direkt nach dem Sündenfall.
Zu der Schlange, die Eva zu Ungehorsam Gott gegenüber verführt hat, spricht Gott im 1. Mose 3:14
„Weil du dies getan hast so sollst du verflucht sein mehr als alles Vieh und mehr als alle Tiere des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen, dein Leben lang.“
Und zu Eva sagt Er in 1. Mose 3:16 unter anderem:
„Ich will die Mühen deiner Schwangerschaft sehr groß machen; mit Schmerzen sollst du deine Kinder gebären.“
Zu Adam sagt Er in Vers 17:
„So sei der Erdboden verflucht um deinetwillen! Mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang.“
Den Fluch der Sünde hat Christus auf sich genommen, als Er am Kreuz gestorben ist.
Deshalb treffen uns all die schrecklichen Flüche nicht, die im 5. Mose 28 beschrieben sind. Selbst wenn Sünde trotz allem seine negativen Folgen mit sich bringt.
Nun aber zurück zum Segen.
Wir haben ja bereits festgestellt, dass Segen eine heilschaffende Kraft göttlichen Ursprungs ist, die u.a. Leben, Gesundheit und Glück mit sich bringt.
Wenn wir Menschen Segen aussprechen, dann sprechen wir all diese Realitäten auch in das Leben derer, die wir segnen. Aber diese Kraft kommt nicht von uns. Sondern wir sind Mittler des Segens Gottes.
Du kannst also jemandem zu Segen verhelfen, indem du Gutes über ihn aussprichst. Dann wird Gott diese Segnung in das Leben der Person bringen.
Ein bekanntes Beispiel finden wir in 1. Mose 27:28-29, wo Isaak seinen Sohn Jakob segnet. Im Verlauf der Geschichte Jakobs sieht man, dass alles womit Isaak Jakob gesegnet hat, in seinem Leben eingetroffen ist.
Doch wir können nicht nur Segen in das Leben von Menschen zusprechen.
Wir können SELBST EIN SEGEN SEIN.
Wie?
Selbstverständlich will ich dir auch dafür praktische Beispiele geben:
Du kannst andere Menschen beschenken, indem du ihnen entweder etwas gibst, worin du eigene Zeit oder eigenes Geld investiert hast. Das Ziel ist, ihnen Freude zu bereiten oder ihnen zu helfen, ihre Last zu tragen: z.B. indem man Zeit investiert um einer Frau im Haushalt zu helfen oder etwas für sie zu kochen, wenn sie gerade ein Baby bekommen hat. Weil ein Neugeborenes sehr viel Zeit und Energie fordert, ist die Frau oft zu schwach, gleichzeitig auch immer zu kochen und sich um den Haushalt zu kümmern. Dasselbe gilt für eine Familie, die einen schweren Verlust erlebt hat.
Nächstes Beispiel: Eine Person oder Familie ist in einer schwierigen finanziellen Lage und hat großen Mangel. Eine Geldspende ist für solche Personen ein großer Segen. Oder du investierst dein Geld, um für sie lebensnotwendige Dinge zu kaufen, sodass sie weder selber Geld ausgeben, noch in den Laden fahren und Lebensmittel, Hygieneartikel oder Ähnliches zu kaufen.
Durch gute Arbeit bist du für deinen Arbeitgeber und seine Kunden ein Segen. Oder für deine eigenen Kunden, wenn du selbstständig bist.
Ich könnte jetzt unzählige Beispiele nennen, doch ich bin sicher, du weißt genau, was ich meine.
Meine Frage ist, ob du segnen und Segen sein möchtest?
Wenn ja, dann kannst du gerne mit mir dafür beten.
Basis ist wieder das Wort Gottes.
Dafür verwende ich die erste Bibelstelle, welche ich in diesem Beitrag erwähnt habe.
4. Mose 6:24-26
„Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und gebe dir Frieden.“
Anschließend möchte ich einfach freie Segnungen aussprechen, die teils in der Bibel vorkommen und teils einfach aus meinen eigenen Gedanken.
Wenn du dieses Gebet sprichst, wähle einfach die Person aus, die du segnen möchtest. Sei es deine Mutter, ein Freund von dir, oder auch eine Arbeitskollegin. Völlig egal.
Selbstverständlich kannst du das Gebet auch für mehrere Menschen sprechen. Es mag sein, dass die Segnungen zum Teil variieren, je nachdem in welcher Lebenslage sich der Mensch befindet.
Aber auch dieses Gebet soll dir nur wieder ein Beispiel geben, um dich zu ermutigen, dieses Prinzip und diese Handlung für dein Leben zu übernehmen.
Ich selbst werde dieses Segensgebet jetzt für eine sehr gute Freundin von mir sprechen.
Vater, ich danke dir so sehr für Rahel. Durch die Liebe und Freundlichkeit und Unterstützung, die sie mir gibt, ist sie ein großer Segen für mich und ich möchte sie jetzt segnen.
Segne und behüte sie. Lasse dein Angesicht über ihr leuchten und gebe du ihr Frieden.
Schenke ihr Erfolg bei allem, was sie macht. Sei es bei der Arbeit, bei ihrem Dienst in der Gemeinde und bei täglichen Aufgaben und Herausforderungen.
Ich segne sie mit guten Gedanken. Gedanken, die sie näher zu dir bringt, Gedanken der Erkenntnis und Weisheit. Gedanken darüber, wie sie selbst mehr und mehr ein Segen für ihr ganzes Umfeld sein kann. Ich segne sie mit Freude in dir. Mit Gesundheit, Kraft und Energie.
Ich segne sie mit Wohlstand und mit Weisheit. Weisheit darin, wie sie ihre Beziehungen pflegen sollte, wie sie Konflikte mit deiner Hilfe lösen kann, Weisheit für ihre Finanzen und für die Verwaltung ihrer Zeit.
Ich segne sie mit Zufriedenheit und Erfüllung und danke dir, dass du ihr zeigen wirst, wie sie das durch die enge Verbindung mit dir erlangt. Ich segne sie mit gutem und erholsamem Schlaf.
Ich segne sie damit, dass wenn sie in deinem Wort liest, viele Erkenntnisse bekommt und lernt, neu über dich und deine Werke zu staunen. Egal ob es Werke für die gesamte Menschheit sind oder die, die du für sie tust.
Und Vater, ich bete, dass du mir zeigst, wie ich selbst mehr und mehr ein Segen für sie sein kann. Sei es, indem ich für sie bete, indem ich sie beschenke, indem ich sie berate oder ihr zuhöre. Ich bin sicher, es gibt viele Möglichkeiten. Ich bete, dass du mir noch mehr konkrete Möglichkeiten zeigst.
Ich glaube, dass ich sehen werde, wie all das Realität in ihrem Leben sein wird.
Vater, ich möchte dich auch bitten, dass du mir zeigst, wie ich generell für Menschen in meinem Umfeld ein Segen sein kann. Für meine Familie, für meine Freunde, für meine Gemeinde und einzelne Gemeindemitglieder oder auch Menschen, denen ich spontan im Alltag begegne. Ich möchte den Segen, mit dem du mich beschenkt hast, weitergeben.
Danke, dass du mein Gebet erhört hast, und dass ich genau das erleben werde.
Amen.
In diesem Sinne… sei auch du reichlich gesegnet!